Agile Transformation, das Mindset zählt!

Agiles Arbeiten. Ja, bitte! Am Besten alle, egal für welchen Use Case.

Agile Transformation ist gleich „einfach agile Methoden anwenden“. Ist es denn wirklich so einfach? Ich begleite seit über drei Jahren Teams dabei eine agile Transformation zu durchlaufen. Mein größtes Learning: beim Mindset der Team-Mitglieder beginnen und danach erst ihnen die Werkzeuge für „agile Work“ vermitteln – die agilen Methoden.

Doch wie kann man das Mindset schulen? Geht das überhaupt? Ich bin kein Experte auf dem Gebiete des „Gehirns“, ich kann im Folgenden nur meine Erfahrungen schildern und meine Beobachtungen.

Die Transformation hin zum neuen Arbeiten hat ihren Ursprung in den Köpfen jeder einzelnen Person. Sie beginnt damit, dass der Wille vorhanden ist, etwas (ver-)ändern zu wollen. Natürlich ist ein intrinsischer Veränderungswille dem Vorhaben dienlicher, als der extrinsische Wille. Doch wie schaffen Leader es, diese Willensbildung zu unterstützen?

Mit dem Aufzeigen des Gaps zwischen dem Staus Quos und dem Zielbild. Wenn die Mitarbeitenden committed zu ihrer Aufgabe und ihrem Team (inklusive Führungskraft) sind und ihnen bewusst wird, dass eine Veränderung unweigerlich bevor steht, kann der Wille zum aktiven Gestalten des Wandels definitiv steigen. Auch das Wissen, dass sie heute noch aktiv mitgestalten können, ist förderlich.

Gehen wir davon aus, der Wille zum Wandel ist gegeben. Wie geht es weiter?

Nun geht es darum dem zu coachenden Team mitzugeben, wie es an seiner Denk-Haltung arbeiten kann. Weg von „das haben wir schon immer so gemacht“, hin zu „ok, schauen wir uns die Alternativen an und wägen ab, ob diese Sinn machen“ oder „wir probieren es einfach mal aus“. In der Praxis kann man zum Beispiel einführen, dass für jeder der die Aussage trifft: „das haben wir doch immer so und so gemacht“ ein Kuchen für das Team gebacken muss.

Das Team muss sich jedoch im Vorfeld zu diesem Vorgehen committen – das heißt, der Wille zur Veränderung muss vorhanden sein. Durch diese Praxis wird das Team mittels der „Gamification“ bei ihrem Umdenken unterstützt. Fakt ist, dass alte Denkmuster nicht von heute auf morgen aus dem Denken verschwinden. Wie bei jedem Wandel, braucht es Zeit für die Etablierung der Veränderung.

Eine andere praktische Unterstützung zum Umdenken kann sein, dass man mit dem Team gemeinsam zu den Punkten den agilen Mindsets: Offenheit, Committment, Fokus, Mut und Vertrauen, Leitsätze formuliert, diese im Arbeitsumfeld sichtbar macht (geht auch virtuell: Bildschirmschoner, etc.) und so jeder immer unterbewusst daran erinnert wird.

Die nächste Stufe der agilen Transformation ist die Haltung. Vom Mindset jedes einzelnen hin zur Haltung im Team (Team-Ebene). Zur Entwicklung einer „agilen“ Haltung eignen sich die agilen Prinzipien, aus dem bekannten agilen Manifest. Auch hier, ist es sinnvoll, diese mit dem Team zu erarbeiten und einzelne, konkrete Doings abzuleiten. Das Arbeiten in interdisziplinären Teams, ist eines der agilen Prinzipien. Diese Form der Teamzusammenarbeit kann zum Beispiel durch die agile Methode „SCRUM“ gut organisiert werden. Wo wir bei der letzten Stufe des Ablaufs einer agilen Transformation wären: das konkrete Handeln. Und genau für dieses Handeln geben agile Methoden eine super Anleitung/ Hilfestellung.

Meines Erachtens sind agile Methoden nur das „Werkzeug“ für das agile Arbeiten. Der wahre Change beginnt im Kopf. Natürlich ist auch hier ein Kreislauf vorhanden (siehe Schaubild), das Handeln wird von jedem einzelnen un-/ bewusst bewertet, diese Bewertung wird abgespeichert und dient als Triggerpunkt für unseres Denken.

Jeder der sein Team dazu bringen möchte agil zu arbeiten, sollte mit dem Mindset beginnen.

Denn der Wandel beginnt im Kopf. Bei jedem einzelnen.

Stay healthy!
eure Catharina

Anmerkungen:
Agile Werte in Anlehnung an agilecoach.de/themen/werte-prinzipien-und-praktiken/
Agile Prinzipien: agilemanifesto.org
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